Donnerstag
morgens kam man eher aus einer Sauna als aus dem
Zelt. Gegenüber der 3 vorherigen Wacken hatte das Wetter eher
den Charakter von
2014.. mit paar grad mehr .. Demnach viel die Entscheidung nicht schwer
einfach
mal ins Wackener Schwimmbad zu fahren. Mit Heiko von Rezet waren wir somit eine coole
3er Truppe. Ab
ins kühle nass.
Selbstverständlich
waren wir frühzeitig wieder zurück im
Judas Priest zu sehen. Mit ihrem Album Firepower, welches wirklich sehr
erfolgreich und gut gelungen war, hat man dementsprechend auch viel
erwartet,
und was soll man sagen, jegliche Erwartungen mehr als erfüllt.
Der Sound war
hammer die Stimmung bombastisch und spätestens bei Painkiller
hat es eh jeden gepackt.
Leider war es für den Tag soweit der letzte Act
Richtig
interessant begann es erst Freitags zu werden und
früh aufstehen lohnte sich, denn Amaranthe spielten bereits um
11 Uhr auf der
Louder Stage. Nicht nur dass für jeden männlichen
Festivalbesucher Sängerin
Elize Ryd was fürs Auge ist, so hat sie auch eine engelsklare
Stimme. Die
beiden männlichen Stimmen der Band darf man auch nicht
außer Acht lassen . Sie
haben meiner Meinung nach eine Musikrichtung entwickelt, die es vorher
nicht
gab, Metal mit Pop-Einflüssen. Und genau das macht diese
Gruppe so interessant.
Kurzer
Finanzcheck, blick aufs Programmheft, grad spielt
nichts interessantes, also auf zur Bank ins Dorf, ein wenig mit
Beeilung denn
um 13 Uhr geben Onkel Tom ein Interview zu ihrer neuen Platte
„Bier ernst“ im
EMP Backstage Club, wenn nur diese Hitze nicht wäre...
Genau diese
wurde mir zum Verhängnis, die Wärme in dem Zelt
verhielt sich wie im Treibhaus. Ein Riesen Dank geht hiermit an Celli,
der
blitzschnell reagierte, mich aus dem Zelt geholt hat und mit Wasser
runter
kühlte.
Damit der
Kreislauf wieder in Schwung kommt also erst mal
viel Wasser trinken und was essen, also ab zum Knobibrotstand im
Wackinger. Das
passte super denn auf der Wackinger Stage spielten soeben Canterra, mit
denen
wir in Kontakt stehen und auf unserer Seite unter den Neuvorstellungen
führen.
Derweil führten wir immer lustige Gespräche am Tisch
des Knobibrotstandes mit
vielen Leuten, die sich immer dazu setzen und haben somit eine Menge
neuer
Leute kennen gelernt. Ein lustiger Moment war, als wir zu
fünft in einer Runde
standen, jeder von dem anderen die Augenfarbe bewunderte und
anschließend
feststellten, eigentlich haben wir alle die selbe. Im selben Moment
spielte
Leaves Eyes, von denen ich mir persönlich mehr erwartet
hätte. Unter anderem
fehlten mir einige Songs wie zum Beispiel Solemn Sea. Schlecht waren
sie
trotzdem nicht.
Dafür
waren Epica umso geiler. Vorher hatte ich sie mehr
oder weniger nur gehört wenn’s lief, nach dem
Auftritt dafür ein paar Tage
durchgehend. Hammer.
Von der Queen
of Metal Doro habe ich leider nur einen Teil
des Auftrittes gesehen. Ich wusste zwar, dass Amon Amarth mit Doro
einen Song
gemeinsam haben, war jedoch sehr erstaunt darüber, als Johan
Hegg plötzlich auf der Bühne stand, um All We Are
mitzusingen.
Später
ging es zu Nightwish. Dem
ganzen ging ich mit gemischten Gefühlen entgegen, zwar war es
ein super
Auftritt an dem es eigentlich nichts zu bemängeln geben sollte
und Floor Jansen
ist eine astreine Sängerin, dennoch gehört
für mich einfach zu Nightwish das
opernhafte, was Tarja einfach mehr ausmachte. Kurz noch eine Freundin
einsammeln, dann ging es weiter zu In Flames, einer meiner
Lieblingsbands.
Gegenüber 2015 fand ich hat sich Anders Friden
klamottentechnisch nicht
verändert, ganz in weiß mit Basecap. Dafür
war Stimmung und Sound deutlich
besser, ebenso die Songauswahl. Dafür warte ich dennoch auf
den Tag, wo ich
endlich „come clarity“ live hören darf.
Zu Ghost wurde
ich wirklich
überredet, ich mag sie nicht, muss aber dabei sagen dass der
Sound sehr stimmig
und ausbalanciert war. Der Gesang ist es, was mich vorwiegend an dieser
Band
stört. Alles in allem ein sehr erfolgreicher Tag.
Der letzte Tag
brach an und vom
Wetter war man langsam ein wenig erschöpft, so war es Samstag
nur dezent
kühler, dafür umso staubiger. Zu Alestorm ging es
langsam ins Infield. Kollege
gab mir den Tipp, Skindred anzuschauen, ich kannte sie vom Namen her
nicht.
Erst als Nobody lief fiel es mir wie Schuppen von den Augen, es war
damals ein
Soundtrack von Need for Speed Underground 2, wo wir als Teenager meiner
Generation alle süchtig nach waren. Damit kamen Erinnerungen
hoch, allein dafür
hatte es sich schon gelohnt.
Bei Die
apokalyptischen Reiter
ging die Stimmung ein wenig verloren, Der Wind stand
ungünstig, die Akustik
ging verloren, sie kamen nur leise am Ohr an. Ist aber auf einem Open
Air nun
mal schwer beeinflussbar und damit muss man rechnen.
Steel Panther
hebten die Stimmung
dafür wieder an.
Arch Enemy
haben ein geiles Album
rausgebracht, dafür gab es 2016 einfach die bessere Show.
Dimmu Bogir
haben mich dafür sehr
überrascht. Vom Genre her ist es normalerweise
überhaupt nicht meins, dafür
haben sie mir dennoch richtig gut gefallen.
Zum
krönenden Abschluss als letzte
Band des Abends gab es In Extremo. Zu dieser späten Stunde war
dementsprechend
wenig los, da viele morgens schon früh abreisen wollen. Wer
trotzdem hinging
wird seinen Gefallen daran gehabt haben. Für die kleinere
Menge Leuten war die
Stimmung sehr gut, gerade bei den Klassikern wie Vollmond oder
Spielmannsfluch.
Ein
krönender Abschluss für ein
erfolgreiches Wacken 2018.
P.S.
bei den ersten Bekanntgaben
für 2019 wurde einem sofort klar, dass dies ein
großartiges 30. Jubiläum wird.